Eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Materialien.
Hanfkalk ist ein innovatives Baumaterial, das aus den Naturprodukten Nutzhanf, Kalk und Wasser in einer natürlichen Mischung hergestellt wird, die bereits unsere Urahnen verwendet haben. Der Verbundwerkstoff kann zum Errichten von tragenden Strukturen oder zur Isolation von Gebäudehüllen, Decken, Böden oder Dächern verwendet werden und zeichnet sich durch eine Vielfalt von besonderen Eigenschaften aus.
Bau- und Dämmstoffe aus Hanf und Kalk stellen eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Materialien dar. Da sie aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden, tragen sie zu einem behaglichen und gesunden Wohnklima bei. Sie sind langlebig, CO2-negativ sowie zu 100 Prozent rezyklierbar und biologisch abbaubar. Sie dämmen hocheffizient und gewährleisten gleichzeitig eine grosse Wirksamkeit in Bezug auf Feuchtigkeitsregulierung, Brandschutz und Schallisolierung sowie Schutz vor Schädlingen und Schimmel.
Feuchtigkeitsregulierung:
Durch ihre Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen, zu speichern und bei Bedarf ausgleichend wieder abzugeben, schaffen Hanf und Kalk ein gesundes Raumklima. Ihre offenporige und dampfdurchlässige Struktur ermöglicht diesen natürlichen Austausch, der eine Grundvoraussetzung für behagliches Wohnen darstellt.
Natürliche Zusammensetzung:
Hanf und Kalk enthalten keine giftigen Substanzen und sind hypoallergen. Sie tragen somit zur Verbesserung der Luftqualität und der Gesundheit der Menschen bei. Zudem erlauben ihre besonderen Eigenschaften, Isolationen ohne dampfsperrende Materialien einzusetzen, welche häufig aus erdölbasierten Kunststoffen bestehen. Damit entfällt die Problematik vieler Gebäude, dass Bewohnerinnen und Bewohner faktisch in einer Ummantelung leben, die komplett aus synthetischen Materialien besteht. Der Baustoff ist zudem resistent gegen Insekten und Nagetiere, durch seine hohe Alkalinität entsteht auch kein Schimmelbefall.
Schallisolierung und Brandschutz:
Die Mischung von Hanf und Kalk weist eine gute schallisolierende Wirkung auf, weshalb sie sich für den Einsatz in Lärmschutzwänden und akustischen Isolierungen besonders eignet. Ausserdem ist sie feuerbeständig und kann daher als sicheres Dämmmaterial in Brandgefahrenbereichen eingesetzt werden. Nach VKF erreicht das Bauprodukt Hanfstein einen Brennbarkeitsgrad von RF2 (schwer entflammbar), B-s1, d0.
Einfache Verarbeitung:
Hanf und Kalk sind leicht zu verarbeiten und können in vielen verschiedenen Formen eingesetzt werden, wie zum Beispiel als tragende Strukturen, Dämmstoffe, Putze oder bei besonderer Verarbeitung auch als Bodenbeläge.
Nachhaltigkeit:
Hanf wächst schnell (bis zu 50-mal schneller als Holz) und sein Anbau erfordert im Vergleich zu anderen Pflanzen weniger Wasser, Pestizide und chemische Düngemittel. Er absorbiert während seines Wachstums CO2 aus derAtmosphäre, wodurch er zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beiträgt, den ökologischen Fussabdruck verringert und den Klimaschutz unterstützt.
Biologische Abbaubarkeit:
Hanf und Kalk werden vollständig biologisch abgebaut. Im Gegensatz zu herkömmlichen Isolationsmaterialien wie Styropor oder Mineralwolle, die für die Umwelt eine Belastung darstellen, können sie vollständig in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden, ohne schädliche Chemikalien freizusetzen.
Hocheffiziente Dämmung:
Dämmstoffe aus Hanf undKalk zeichnen sich als hocheffiziente Wärme- respektive Kälteisolierung aus. Die Wärme wird im Winter im Inneren des Gebäudes gehalten und im Sommer ausgeschlossen. Dies trägt zu einem angenehmen Wohnklima bei, da auch die Wände und Decken nicht stark abkühlen. So wird eine hohe Energieeffizienz erreicht und die Heizkosten sinken deutlich. Der Lambda-Wert (Wärmeleitfähigkeit) von Hanfsteinen liegt bei 0.07 W/mK.
Autorin: Tina Mott
(Quelle: www.natureplus.org, NATUREPLUS Newsletter; Juni 2024)