Neuer Bericht zur Verwertung mineralischer Bauabfälle

Laut dem Bericht der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau werden in Deutschland 90% aller mineralischen Bauabfälle umweltverträglich verwertet, allerdings überwiegend zu geringwertigen Gütern.

Die Initiative Initiative Kreislaufwirtschaft Bau veröffentlicht im zweijährigen Turnus Monitoring-Berichte mit den Daten zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle. Der aktuelle, elfte Bericht wurde im Dezember 2018 veröffentlicht und basiert auf den amtlichen Daten des Jahres 2016. Hinter der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau stehen sieben Organisationen: der Bundesverband Baustoffe, Steine und Erden (bbs), der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), die Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe (BGRB), die Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe (BRB), der Deutsche Abbruchverband (DA), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB).

Recyclingquote von rund 90%

Von den 214,6 Millionen Tonnen ungefährlicher mineralischer Bauabfälle, die 2016 in Deutschland anfielen, wurden laut dem Monitoring-Bericht rund 193 Millionen Tonnen einer umweltverträglichen Verwertung zugeführt. Dies entspricht einer Quote von rund 90%. Boden und Steine machen den größten Anteil am jährlichen mineralischen Bauabfall aus. Allerdings wurden nur 9,1% davon für die Herstellung von Recycling-Baustoffen genutzt. Den mit 77% größten Anteil dieses Materials verwertet man stattdessen im Bergbau übertage und in anderen Maßnahmen wie dem Deponiebau. Beim Bauschutt stellt sich die Situation hingegen genau anders herum dar: 77,7% der 2016 angefallenen Beton-, Ziegel-, Keramik- und Fliesenabfälle wurden wieder zu neuen Baustoffen recycelt. 16,1% wurden zur Verfüllung von Abgrabungen und auf Deponien verwendet.

2016 wurden aus mineralischen Bauabfällen 72,2 Millionen Tonnen Recycling-Baustoffe, ganz überwiegend für den Tiefbau, hergestellt. Die Recycling-Gesteinskörnungen kamen zu 52,8% im Straßenbau sowie zu 22% im Erdbau zum Einsatz. Es handelt sich hier also ganz überwiegend um ein Downcycling, denn die recycelten Stoffe werden ganz überwiegend als Füllstoffe eingesetzt und nicht zu hochwertige Produkten verarbeitet. Ein besonders großes Problem stellen Gipsbaustoffe dar: Von den Bauabfällen auf Gipsbasis wurden nur 4,5% für Recycling-Baustoffe wiederverwertet. Rund 40% dieser mineralischen Abfälle kamen für den Deponiebau oder im Bergbau zum Einsatz. 55,4% beseitigte man auf Deponien - somit wurde der größte Teil dieser Abfälle nicht wiederverwertet.

(Quelle: www.natureplus.org, NATUREPLUS Newsletter; April 2019)
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