Gedämmte Hauswände enthalten oftmals lebensgefährliche Biozide - Wärmedämmsysteme mit natureplus-Siegel oder dem Blauen Engel (DE-UZ 140) sind nicht betroffen.
Biozide, die zum Schutz wärmedämmender Häuserfassaden verwendet werden, gefährden das Grundwasser. Dies ist das Resultat einer Untersuchung von Umweltwissenschaftlern der Leuphana Universität in Lüneburg zusammen mit Forschern der Christian-Albrechts-Universität in Kiel und der Albrecht-Ludwigs-Universität in Freiburg. Die Wissenschaftler fordern, auf die Verwendung der Giftstoffe an den Gebäudehüllen zu verzichten oder Fassaden so zu gestalten, dass solche Anstriche nicht notwendig sind.Die Belastungen des Grundwassers mit den Schadstoffen liegt der Untersuchung zufolge teils oberhalb von gesundheitlichen Orientierungswerten. Bei der Analyse von Regenwasserversickerungsanlagen wurden auch Rückstände von Diuron gefunden, einem Herbizid, das im Verdacht steht, in hoher Konzentration Ungeborene und Kleinkinder gesundheitlich zu schädigen.
natureplus-geprüfte Produkte sind frei von Bioziden
Zwar kann versucht werden, Anlagen zum Rückhalt und zur Versickerung von Regenwasser mit Filtern auszurüsten, um somit die Biozide aufzufangen, heißt es in der Studie. Da die Stoffe jedoch bei Regen auch direkt neben den Häusern in den Boden gewaschen werden, lassen sich so nicht alle Einträge in das Erdreich verhindern. Die einzige Lösung ist folglich die Vermeidung der Schadstoffeinträge direkt an der Quelle, also den Hausfassaden.
Es empfiehlt sich daher, auf natureplus-geprüfte Dämmstoffe zurückzugreifen, denn diese sind grundsätzlich frei von Bioziden. Die Prüfkriterien von natureplus verbieten den Einsatz von Bioziden ausdrücklich. Eine vollständige Übersicht über alle natureplus-zertfizierten Dämmstoffe findet sich in der Database von natureplus im Web.
(Quelle: www.natureplus.org, NATUREPLUS Newsletter; Februar 2019)